Hyperventilation

Bei der Hyperventilation handelt es sich um eine erhöhte Lungenbelüftung. Die Luftmenge, die wir einatmen, wird in Litern gemessen.

  1. Normale Atmung: 3-5 Liter pro Minute; Gesunder Anteil von 6,5% Kohlendioxyd in den Lungenbläschen.
  2. Verdeckte Hyperventilation: 5-10 Liter pro Minute; führt zu schleichender, schwer diagnostizierbarer Erkrankung, die sich über Jahre weiter entwickelt.
  3. Hyperventilation: 10-20 Liter pro Minute; dies ist als sogenannter "Anfall" bekannt, bei dem der Kranke stark hyperventiliert.
  4. Starke Hyperventilation: 20-30 Liter pro Minute; Auf diesem höchsten Niveau erleidet die Person eine plötzliche Panikattacke.

Professor Buteyko entwickelte die Theorie, dass eine Mehrheit der Menschen tatsächlich ständig hyperventiliert, manche stärker als andere. Da dies unbewusst geschieht, nannte er es “verdeckte Hyperventilation” – dauerhafte Hyperventilation also, die für den Betroffenen unbemerkt bleibt. Er stellte fest, dass die Folgen starker Hyperventilation mit denen einer akuten, schweren Panikattacke vergleichbar sind: zitternde Hände, Angstgefühl, Schmerzen im Brustbereich, Luftnot, Fingerkribbeln und Zuckungen (Hyperventilationstetanie), Krämpfe und Pulsrasen. Dann fand er heraus, dass die Auswirkungen weniger starker Hyperventilation, die nicht sofort bemerkt wird, die Gesundheit im Laufe der Zeit genauso schlimm beeinträchtigen.

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Organismus durch Hyperventilation krank wird und in der Folge anfälliger für Virusinfektionen und Allergien ist. Die Verstärkung der körperlichen Reaktionen stört den normalen Ablauf der chemischen Prozesse im Körper und führt zu weiterer Erkrankung.

 

Wenn zu tiefes Atmen unseren Stoffwechsel durcheinander bringt, wie der Professor glaubt, können auch wir nachvollziehen, wie es eine ganze Reihe von Symptomen auslösen kann: Bronchiospasmen (Krämpfe in den Atemwegen), Krämpfe im Herz-Kreislauf-System und Bluthochdruck. Diese Symptome werden gemeinhin bestimmten Krankheitsbildern zugeordnet: Asthma, Angina und Hypertonie.

 

Professor Buteyko folgerte daraus, dass es zu einer Verschlimmerung der Asthmaerkrankung, zu Arterienverkalkung und Verhärtung des Lungengewebes, Herzinfarkt und Schlaganfall kommen kann, wenn die Atmung nicht korrigiert wird. Er behauptet sogar, dass zu tiefes Atmen in direktem Zusammenhang mit mindestens 150 Krankheiten steht. Die Buteyko-Theorie besagt, dass all diese Krankheiten körperliche Abwehrreaktionen gegen starken Verlust von Kohlendioxyd durch Hyperventilation sind.

 

Es ist wichtig zu betonen, dass der menschliche Organismus immer versucht, den Kohlendioxydanteil in den Lungen auf einem normalen, gesunden Niveau zu halten. Die Buteyko-Theorie erklärt, wie der Körper bei Hyperventilation Abwehrreaktionen in Gang setzt, um das Kohlendioxyd zu binden. An den folgenden Anzeichen erkennt man diesen Prozess:

  • Krämpfe in den Atemwegen und Lungenbläschen. Diese verschließen sich, um die Öffnungen zu verengen, damit das Kohlendioxyd nicht entweichen kann.
  • Schleimproduktion – auch damit sollen die Atemwege verengt und das Kohlendioxyd im Körper gehalten werden.
  • Anschwellen der Schleimhäute und der Atemwege. Auch dies dient der Verschließung der Atemwege. Asthmakranke kennen all diese Symptome.
  • Aber es gibt noch eins, das die Personen, die zu tief atmen, nicht bemerken: Erhöhte Produktion von Cholesterin in der Leber. Dies verursacht eine Verdickung der Zellwände der Blutgefäße, so dass die Abgabe von Kohlendioxyd aus den Adern zurück in die Lungenbläschen erschwert wird. Professor Buteyko schloss daraus, dass man Personen, die zur Hyperventilation neigen, beibringen muss, flacher zu atmen, um die Erkrankung durch die falsche Atmung und die Abwehrreaktionen des Körpers darauf zu vermeiden. So könnte der Kohlendioxydgehalt in ihren Lungen auf einen normalen Wert, also etwa 6,5% zurückgeführt werden. Um dieses Lernziel zu erreichen, war zunächst wichtig zu erkennen, welche Faktoren überhaupt zu Hyperventilation führen.