Bei der Hyperventilation handelt es sich um eine erhöhte Lungenbelüftung. Die Luftmenge, die wir einatmen, wird in Litern gemessen.
Professor Buteyko entwickelte die Theorie, dass eine Mehrheit der Menschen tatsächlich ständig hyperventiliert, manche stärker als andere. Da dies unbewusst geschieht, nannte er es “verdeckte Hyperventilation” – dauerhafte Hyperventilation also, die für den Betroffenen unbemerkt bleibt. Er stellte fest, dass die Folgen starker Hyperventilation mit denen einer akuten, schweren Panikattacke vergleichbar sind: zitternde Hände, Angstgefühl, Schmerzen im Brustbereich, Luftnot, Fingerkribbeln und Zuckungen (Hyperventilationstetanie), Krämpfe und Pulsrasen. Dann fand er heraus, dass die Auswirkungen weniger starker Hyperventilation, die nicht sofort bemerkt wird, die Gesundheit im Laufe der Zeit genauso schlimm beeinträchtigen.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Organismus durch Hyperventilation krank wird und in der Folge anfälliger für Virusinfektionen und Allergien ist. Die Verstärkung der körperlichen Reaktionen stört den normalen Ablauf der chemischen Prozesse im Körper und führt zu weiterer Erkrankung.
Wenn zu tiefes Atmen unseren Stoffwechsel durcheinander bringt, wie der Professor glaubt, können auch wir nachvollziehen, wie es eine ganze Reihe von Symptomen auslösen kann: Bronchiospasmen (Krämpfe in den Atemwegen), Krämpfe im Herz-Kreislauf-System und Bluthochdruck. Diese Symptome werden gemeinhin bestimmten Krankheitsbildern zugeordnet: Asthma, Angina und Hypertonie.
Professor Buteyko folgerte daraus, dass es zu einer Verschlimmerung der Asthmaerkrankung, zu Arterienverkalkung und Verhärtung des Lungengewebes, Herzinfarkt und Schlaganfall kommen kann, wenn die Atmung nicht korrigiert wird. Er behauptet sogar, dass zu tiefes Atmen in direktem Zusammenhang mit mindestens 150 Krankheiten steht. Die Buteyko-Theorie besagt, dass all diese Krankheiten körperliche Abwehrreaktionen gegen starken Verlust von Kohlendioxyd durch Hyperventilation sind.
Es ist wichtig zu betonen, dass der menschliche Organismus immer versucht, den Kohlendioxydanteil in den Lungen auf einem normalen, gesunden Niveau zu halten. Die Buteyko-Theorie erklärt, wie der Körper bei Hyperventilation Abwehrreaktionen in Gang setzt, um das Kohlendioxyd zu binden. An den folgenden Anzeichen erkennt man diesen Prozess: